Hoffnungsläuten

Die Bischöfinnen und Bischöfe der Nordkirche rufen auf: Ab Freitag (27.03.) sollen täglich um 12 Uhr in allen Kirchen die Gebetsglocken geläutet werden. Das gibt Raum zum Innehalten und Beten am Mittag.

Die Geschichte unserer Glocken

Im August des Jahres 1896 wurde in der Friedenstraße in Ellerbek die erste Bugenhagenkirche eingeweiht. Für diese Kirche lieferte die Glockengießerfirma „Bochumer Verein“ in Bochum zwei Glocken. Diese Kirche wurde im Jahr 1941 abgebrochen, weil die Kriegsmarine das Gelände für das Arsenal benötigte. Die Glocken wurden Klausdorf/Schwentine ausgelagert. Der Schuppen wurde durch eine Brandbombe zerstört. Seitdem lagen die Glocken unter freiem Himmel.

Nach Kriegsende wurden die damaligen Fremdarbeiter – Kriegsgefangene und angeworbene Hilfskräfte aus Russland, Polen und Frankreich – aus Kiel und Umgebung bis zur Rückführung in ihre Heimatländer in einem Barackenlager in Heikendorf untergebracht. Für ihre Gottesdienste holten sie die kleine Glocke und läuteten sie zu ihren Messen. Vor ihrer Heimkehr verkauften sie diese Glocke an die Kirchengemeinde Heikendorf. Die große Glocke war zu schwer und lag jahrelang im Straßengraben in Klausdorf. Ende der Vierzigerjahre schenkte das Schweizer Hilfswerk der Mennoniten der Bugenhagengemeinde eine Barackenkirche, die auf dem angemieteten Grundstück Schönberger Straße 41-45 aufgestellt wurde. Anfang der Fünfzigerjahre wurde die große Glocke aus Klausdorf geholt und vor der Barackenkirche gelagert. An der Glocke in Heikendorf wurden Eigentumsrechte geltend gemacht und auch sie bekam ihren Platz vor der Barackenkirche.

Mit Baubeginn der Kirche an der Lütjenburger Straße wurden die Glocken von Mitarbeitern der Firma Bochumer Verein untersucht und zur Restaurierung nach Bochum gebracht. Gleichzeitig erfolgte die Bestellung einer weiteren Glocke. Seit dem 04.03.1961 läuten sie wieder über Ellerbek, nachdem sie zwanzig Jahre schweigen mussten.

Günter Hansen

Informationen über unsere Glocken

Große Glocke Gewicht: 1.200 kg
gegossen: 1960
Inschrift: „Land, Land, Land, höre des Herrn Wort“

Mittlere Glocke Gewicht: 800 kg
gegossen: 1896
Inschrift: „Pax vobiscum“ (Friede sei mit Euch)

Kleine Glocke Gewicht: 600 kg
gegossen: 1897
Inschrift: „Zur Ehre Gottes und der Gemeinde zum Segen“

89 Stufen führen vom Kirchenfußboden bis zur Glockenstube

Über das Läuten

Am Sonnabend: von 16.00 Uhr bis 16.08 Uhr
Der Sonntag wird eingeläutet mit allen drei Glocken.
Am Sonntag: von 9.25 Uhr – 9.30 Uhr
Vorläuten mit Glocke Zwei und Drei von 9.50 Uhr – 10.00 Uhr.
Der Gottesdienst wird eingeläutet mit allen drei Glocken.
Bei den sieben Fürbitten des Vaterunsers wird jeweils ein Glockenschlag mit der großen Glocke geläutet.

1. – 4. Advent: Es wird nur mit den Glocken Zwei und Drei geläutet.
Von Heiligabend bis Estomihi: Es wird normal geläutet.
Von Invokavit bis Palmarum: Es wird nur mit den Glocken Zwei und Drei geläutet.
Gründonnerstag: Läuten, wie zum Sonntag üblich.
Karfreitag: Es wird um 15 Uhr nur mit Glocke Eins geläutet.
Ostersonnabend: Es wird nicht geläutet, um auf die Auferstehung Jesu Christi hinzuweisen.
Von Ostersonntag bis Totensonntag: Es wird normal geläutet.

Für Trauungen und Taufen wird mit den Glocken Zwei und Drei geläutet.

Bei Beerdigungen wird auf Wunsch mit Glocke Eins acht Minuten geläutet.
Das neue Jahr wird in Ellerbek mit allen drei Glocken fünfzehn Minuten lang eingeläutet.

Klaus-Dieter Möser (ehem. Küster)